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Impuls zum 21. Dezember 2025

Für den Vierten Adventssonntag

Von Veronika Hüning (Höhbeck im Wendland), pax christi Diözesanverband Hildesheim

Gott, der Retter, ist mit uns

Lied
O Herr, wenn du kommst; GL 233, Str. 1 und 2

Mt 1, 18-24

Der Evangelist Matthäus war wohl ein fantasievoller Erzähler. Er hatte nur wenige Anhaltspunkte und er entspann daraus eine lebendige Geschichte, die Vorgeschichte der Geburt Jesu. Überliefert war ihm lediglich der Name der Mutter Jesu, Maria, und dass sie schwanger wurde, ohne verheiratet zu sein. Im Evangelium des Lukas, der teils die gleiche Quelle verwendete wie Matthäus, ist ebenfalls von einem Josef die Rede, Marias Verlobtem.

Neben diesen wenigen Anhaltspunkten hatte Matthäus jedoch eine Mission: Er wollte Jesus als den Erlöser seines Volkes verkünden. Und er wollte die Geschehnisse rund um Jesu Geburt als Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen deuten. Dazu entwickelte er die spannende Geschichte um die Empfängnis durch den Heiligen Geist, um Josef, der sich zunächst pietätvoll von Maria trennen will, dann aber eine Offenbarung durch Gottes Engel erfährt: Er soll Maria zu sich nehmen, d.h. wohl heiraten. Sie werde einen Sohn gebären; Josef solle ihn Jesus nennen „denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“. Dann folgt der Rückbezug auf den Propheten Jesaja: „Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllt, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.“ (Jes 7,14) Das ist eindeutig der Höhepunkt der Erzählung!

Jesus und Immanuel
Auf den ersten Blick scheint die Namensgebung widersprüchlich zu sein – Jesus oder Immanuel? Aber die Bedeutung dieser Namen liegt nahe beieinander. Jesus lässt sich mit „Jahwe ist Rettung“ oder „Gott ist Heil“ übersetzen; Immanuel heißt „Gott ist mit uns“. Beides sind Zusagen, Heilszusagen, Zusagen der bleibenden Nähe Gottes, der rettenden Nähe.

Diese Nähe ist das Gegenteil von „Sünde“, von der Absonderung von Gott, von der Trennung zwischen den Menschen und Gott. Die Nähe heilt den Bruch des Bundes, den Bruch, der durch Bosheit, Hass und Gleichgültigkeit gegenüber dem Nächsten entsteht.

Rufen wir Gott an um seine neue Zuwendung zu uns, um seine Nähe!

Lied 
Kündet allen in der Not; GL 221, Str. 1, 2 und 4

Gebet
Wir beten für alle, die Gottes Nähe besonders brauchen:
Für alle, die in Not sind, arm, hungrig und ausgegrenzt.

Liedruf GL 229

Für alle, die ihr Vertrauen verloren haben, in dich, Gott, oder in ihre Mitmenschen.

Liedruf

Für alle, die sich schuldig fühlen, die in Unrecht und Gewalt verstrickt sind.

Liedruf
Für alle, die mutlos geworden sind, schwarzsehen, wie gelähmt sind.

Liedruf

Du bist der Gott mit uns. Bewegt von deinem Geist wollen wir Jesus Christus folgen, der unser Retter ist.

Röm 1, 1-7

Zum Abschluss ein kleines Wagnis! Als ich mir die Lesung aus dem Neuen, dem Zweiten Testament des heutigen Sonntags ansah, dachte ich: Können wir den Gruß des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom für uns übernehmen, die wir doch auch Berufene sind, Gesandte in die heutige Welt, in unsere Umgebung, um die gute Nachricht von Gottes Liebe zu verkünden? Also vielleicht so:

Wir sind pax christi, friedensbewegte Menschen, getragen von den Verheißungen Gottes eines Reiches der Gerechtigkeit und des Friedens. Wir setzen unser Vertrauen auf Jesus Christus, geboren von einer einfachen Frau aus dem jüdischen Volk, erfüllt von Gottes heiligem Geist, als Sohn Gottes aus dem Tode auferweckt. An euch alle senden wir die Botschaft: Gottes Gnade ist mit uns und euch! Und der Friede von Gott, der uns Vater und Mutter ist, sei mit euch, der Friede Christi, den die Welt nicht geben kann.
Seid gesegnet!

Lied
Mache dich auf und werde Licht; GL 219